Was Dir wirklich helfen kann

Du hast Angst – und das jeden Tag?

 

Vielleicht kennst du das: Dein Herz rast, dir wird schwindelig, du bekommst kaum Luft. Du fragst dich, was gerade mit dir passiert.
Du fühlst dich wie gelähmt – und das, obwohl eigentlich nichts Gefährliches da ist.

Solche Momente können erste Hinweise auf eine Angststörung sein. Und wenn das häufiger passiert, verändert sich dein Alltag. Du vermeidest Orte, Situationen oder Gespräche, einfach nur, weil du Angst hast, die Kontrolle zu verlieren.

Du bist nicht allein – und vor allem: Du kannst etwas dagegen tun.

Was genau ist eine Angststörung?

Angst ist eine völlig normale Reaktion deines Körpers. Sie schützt dich in gefährlichen Situationen.
Aber bei einer Angststörung springt dieses Warnsystem über – auch dann, wenn keine echte Gefahr besteht.

Es gibt verschiedene Formen:

  • Panikstörung – plötzliche, intensive Angstanfälle
  • Generalisierte Angststörung – ständige, übermäßige Sorgen
  • Soziale Angst – die Angst, in der Öffentlichkeit bewertet oder abgelehnt zu werden
  • Spezifische Phobien – z. B. vor Höhen, Tieren, engen Räumen

Diese Ängste können deinen Alltag stark einschränken – mental, körperlich und sozial.

Empfehlenswerte Literatur zum Thema:

*Liebe Angst, halt doch mal die Klappe“ von Klara Hanstein

*Sei stärker als die Angst“ von Sabrina Fleisch

*Die Angst vor der Angst“ von Mareike Blumerth

Wie fühlt sich eine Angststörung an?

Vielleicht erkennst du dich in einigen dieser Symptome wieder:

  • Herzklopfen, Zittern, Schweißausbrüche
  • Enge in der Brust oder das Gefühl, zu ersticken
  • Konzentrationsprobleme oder ständiges Grübeln
  • Schlafstörungen und Erschöpfung
  • Der Drang, Situationen zu vermeiden, aus Angst, dass „es“ wieder passiert

Die Angst kommt oft ohne Vorwarnung. Und das Schlimmste: Die Angst vor der Angst wird ein ständiger Begleiter.

Was dir wirklich helfen kann

Auch wenn es sich gerade überwältigend anfühlt – du kannst lernen, mit deiner Angst umzugehen. Viele Menschen haben diesen Weg schon geschafft.

Hier sind konkrete Schritte, die dir helfen können:

🔹 1. Verstehe, was in deinem Körper passiert

Angst ist eine körperliche Reaktion auf Gedanken. Dein Gehirn meldet „Gefahr“, obwohl keine da ist. Wenn du das verstehst, verlierst du ein Stück der Hilflosigkeit. Du bist nicht verrückt – du reagierst auf ein Alarmsystem, das überempfindlich geworden ist.

🔹 2. Lerne, deinen Atem zu steuern

In akuten Momenten hilft dir eine einfache Atemtechnik: 4 Sekunden einatmen, kurz halten, 6 Sekunden ausatmen. Das beruhigt dein Nervensystem und signalisiert deinem Körper: Es ist okay.

🔹 3. Vermeide nicht alles – stell dich deiner Angst

Vermeidung hält die Angst am Leben. Du kannst dich der Angst langsam stellen – in kleinen Schritten. Vielleicht gehst du erst 5 Minuten raus, dann 10. Jeder Schritt ist ein Sieg.

🔹 4. Such dir professionelle Hilfe

Eine kognitive Verhaltenstherapie kann dir helfen, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Du musst das nicht alleine schaffen. Es gibt Menschen, die dich begleiten und verstehen.

🔹 5. Sei geduldig mit dir

Der Weg aus der Angst ist ein Prozess. Manchmal langsam. Manchmal mit Rückschritten. Aber jeder bewusste Schritt zählt. Und du bist mutig, weil du dich damit auseinandersetzt.

Du darfst Hilfe annehmen – du musst das nicht allein schaffen

Vielleicht hast du dich lange geschämt oder versucht, alles zu verstecken. Aber du darfst über deine Angst sprechen. Es ist okay, sich Hilfe zu holen. Du musst nicht perfekt sein.

Die gute Nachricht: Angststörungen sind behandelbar. Je früher du etwas unternimmst, desto besser kannst du lernen, wieder Vertrauen in dich und deinen Körper zu finden.

📘 www.angstselbsthilfe.de – Infos, Selbsthilfegruppen, Austausch
📘 www.therapie.de – Therapeut*innen in deiner Nähe finden
📘 www.psychenet.de – Wissen & Hilfe rund um psychische Gesundheit
📘 www.dgppn.de – Fachportal zur psychischen Gesundheit